Worum es uns geht
Die Anregung von Medienbildung und die Auseinandersetzung mit Medien- und Informationskompetenz leisten einen wichtigen Beitrag für ein artgerechtes und gelingendes Zusammenleben aller Menschen weltweit. Im Mittelpunkt der Medien- und Informationskompetenz stehen für uns Kreativität, Partizipation, Demokratie und Kritik.
Kreativität
Sich frei äußern und sich ausdrücken zu können ist für alle Menschen wichtig. Darum geht es bei der Kreativität: Wie kann ich Medien gestalten und mich mit Medien mitteilen?
Partizipation
Die freie Beteiligung aller Menschen an unseren Medienkulturen muss selbstverständlich sein. Darum geht es mit der Partizipation: Wie kann ich mich informieren und beteiligen?
Demokratie
Eine freie und vielfältige Medienlandschaft ist eine wichtige Grundlage für ein friedliches Zusammenleben. Darum geht es mit der Demokratie: Wie kann ich Medien zur Verständigung und zum Interessensaustausch mit anderen nutzen?
Kritik
Die Absichten hinter Mitteilungen zu erkennen wird immer wichtiger. Darum geht es beim kritischen Denken und in der Medienkritik: Wer will was von mir?
Medienbildung JETZT!
In den letzten Jahren sind die Medien und damit auch die Erfahrungen, die über und mit Medien gemacht werden können, vielfältiger geworden. Neben der klassischen Mediennutzung (Buch, Zeitung, Radio, Kino, Fernsehen,…) gehört die Kommunikation über digitale Medien (Internet, Handy, Games, Soziale Medien,…) heute zum Alltag zumindest der jüngeren Generationen. Eine Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Chancen dieser Entwicklung ist heute eine der zentralen bildungspolitischen Aufgaben. Bildungseinrichtungen haben diese Entwicklung erkannt, doch fehlt es noch an einer flächendeckenden medienpädagogischen Grundversorgung.
Keine Kommunikation ohne Medien, keine Bildung ohne Kommunikation – Medienbildung für alle!
Medienbildung ist ein elementarer Bestandteil eines neuen Verständnisses des Lernens von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Klassische Kulturtechniken wie Lesen und Schreiben verändern sich und werden Teil einer neuen Lebenswelt, in der Kultur vor allem medial ausgetauscht und vermittelt wird.
Medienbildung reflektiert die sich stets verändernden Medienwelten und verwendet einen ganzheitlichen Medienbegriff: von der direkten zwischenmenschlichen Kommunikation über die „klassischen“ Massenmedien bis hin zu den neuesten Kommunikationstechniken (Internet, Web 2.0, soziale Medien,…)
Medienbildung erweitert das persönliche Repertoire, um Kultur mittels vielfältiger medialer Ausdrucksformen zu genießen, mit anderen zu teilen und den eigenen Bedürfnissen entsprechend zu erneuern.
Bildung meint tätige Auseinandersetzung und Aneignung von „Welt“, die Welt zeigt sich vielfach medial vermittelt, Medienbildung heißt die Potentiale zur Aneignung von Welt mittels Medien zu fördern und zu reflektieren.
Medienbildung ist auch politische Bildung
Medienbildung fördert einen selbstbestimmten, eigenverantwortlichen, kritischen und kreativen Umgang mit Medien und Medieninhalten und stärkt damit die Fähigkeit, sich zu orientieren, zu reflektieren und sich eigener Rollen/Identitäten bewusst zu werden – und damit im Sinne von Bildung selbstbestimmt und selbsttätig zu leben und zu handeln.
In sozialen Netzen findet öffentliche Meinungsbildung statt. Diese Entwicklung hat das Potential, demokratische Selbst- und Mitbestimmungsprozesse zu stärken. Medienbildung fördert eine aktive, kompetente Nutzung der Medien. Teilhabe an gesellschaftlicher Kommunikation ist ein wichtiger politischer Faktor für mehr Chancengleichheit.
Medienbildung ist Empowerment
Medienbildung stärkt die Persönlichkeitsentwicklung und trägt dazu bei, Identität im Wechselspiel mit der Gesellschaft zu bilden. Durch die Auseinandersetzung mit Medien werden Werte und Einstellungen hinterfragt und herausgebildet, dies führt zu Orientierung im persönlichen Lebenskontext. Gemeinsame medienpädagogische Projekte fördern Teamwork und ermöglichen neue soziale Erfahrungen. Medienbildung ermächtigt uns vernetzt zu denken, offen zu sein (zu bleiben) und uns selbst zu organisieren.
Um dies zu erreichen, ist eine medienpädagogische Grundversorgung nötig, wir fordern:
- eine zeitgemäße finanzielle und personelle Ausstattung von Bildungsräumen, sowie den offenen Zugang dazu.
- eine Demokratisierung der medialen (Produktions-)Mittel, und den offenen Zugang (öffentliches WLan, partizipative Projekte, netzwerkbasierte BürgerInnenbeteiligung).
- eine Verankerung der verpflichtenden Medienbildung in der Aus- und Weiterbildung aller PädagogInnen.
- ein entsprechendes Aus- und Weiterbildungsangebot für MedienpädagogInnen.
- die Anpassung des Urheberrechts, um Medienarbeit in Bildungskontexten aus dem Zustand der Halbillegalität zu befreien.
- verstärkte medienpädagogische Grundlagen- und Begleitforschung.
- die Umsetzung des Bildungsauftrags in den öffentlich rechtlichen Medien durch die verstärkte Thematisierung von Medienpolitik und Medienbildung.
Medienbildung für alle, jetzt!
Wir laden Sie ein, gemeinsam mit uns den Diskurs zur Medienbildung zu führen! Besuchen Sie http://moodle.bundesverband-medienbildung.at oder schreiben Sie an office@bundesverband-medienbildung.at. Wir freuen uns auf Sie!